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Reduzierung von Landnutzungsänderung
und landwirtschaftlicher Expansion

Landnutzungsänderung durch landwirtschaftliche Expansion, Entwaldung sowie Massenviehzucht und der damit verbundene Verlust von Biodiversität, sind gewichtende Ursachen für das Auftreten neuer Krankheiten mit pandemischem Potenzial. Dies berichtet ein Artikel1 der „Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services“, kurz IPBES.

Wie in der Einleitung zu diesem Thema erwähnt sind, die Mehrheit der neu auftretenden Krankheiten und Auslöser fast aller bekannten Pandemien (z.B. Grippe, HIV, COVID-19), sogenannte Zoonosen, die von Tieren auf den Menschen übertragen werden können. Durch erhöhten Kontakt zwischen Menschen und Nutztieren mit Wildtieren, entstehen neue Schnittstellen, an welchen Zoonosen auf den Menschen übertragen werden können. Dieser Zusammenhang wird in einem weiteren hier verlinkten Artikel2 der „nature“ näher beleuchtet. Diese Erhöhung der Schnittstellen entsteht, durch das anhaltende Vordringen des Menschen in Wildtierreservoirs und biodiverse Gebiete, wie tropische Regenwälder, zum Zweck der Landnutzung.

Wenn man die voran gegangene Argumentation kritisch betrachtet, könnte man sich fragen, wieso diese Zusammenhänge gerade jetzt von entscheidender Wichtigkeit sind, für die Prävention von Pandemien, obwohl der Mensch ja schon seit jeher mit Wildtieren in Kontakt steht und Viehzucht betreibt.

Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass seit der Industrialisierung, das Vordringen des Menschen in vorher unberührte Gebiete zum Zweck der Landnutzungsänderung, nie da gewesene Maßstäbe erreicht hat. Dem zufolge findet außer der starken Erhöhung von Schnittstellen zwischen Menschen und Wildtieren, auch ein immenser Biodiversitätsverlust statt, welcher ein weiterer plausibler Grund für das Auftreten neuer Krankheiten mit pandemischem Potenzial ist. Während viele Arten aussterben, können sich andere wenige umso besser entwickeln, darunter auch Tiere, welche ein hohes Potenzial haben, als Wirtsorganismus für Zoonosen zu dienen. So berichtet ein Artikel3, erschienen 2020 in der „nature“. Logisch lässt sich herleiten, dass Krankheitserreger bei Verlust der ursprünglich bevorzugten Wirtsorganismen, auf andere potenzielle Wirte ausweichen.

Letztlich wird ersichtlich, dass Handlungen, welche das Eindringen des Menschen in vorher unberührte Gebiete zum Zweck der Landnutzung und den damit verbundenen Biodiversitätsverlust fördern, auch das Potenzial von Pandemien erhöhen. In einem Artikel4 der „Union of Concerned Scientists“, werden Massentierzucht, der Anbau von Sojabohnen vornehmlich als Futtermittel für die Massentierzucht, der Anbau von Ölpalmen und der Gewinn von Produkten aus den Bäumen, wie z.B. Papier, als die vier Haupttreiber für die Zerstörung von Regenwäldern, die artenreichsten Gebiete der Erde, genannt.

Wer einen Beitrag zur Prävention von Pandemien leisten möchte, sollte darauf achten keine Produkte zu konsumieren oder Firmen zu unterstützten, welche verantwortlich sind für das Eindringen in vorher unberührte Natur. In einem Artikel erschienen am Robert-Koch-Institut5 wird darauf hingewiesen, dass ebenfalls beim privaten Reisen in entlegene Regionen, die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, dass Menschen in Kontakt mit infizierten Tieren treten.

Für diesen Zweck gibt es etliche kostenlose Apps für das Smartphone, womit man durch das Scannen der Barcodes auf den Produkten im Supermarkt, schnell und einfach sämtliche Informationen über die Inhaltsstoffe eines Produktes und deren Nachhaltigkeit angezeigt bekommt.

Literatur



1. Daszak, P. et al., IPBES secretariat, Bonn, Germany, DOI:10.5281/zenodo.4147317. zuletzt aufgerufen am: 17.08.22

2. Gibb, R., Redding, D.W., Chin, K.Q. et al. Zoonotic host diversity increases in human-dominated ecosystems. Nature 584, 398–402 (2020). zuletzt aufgerufen am: 17.08.22

3. Jeff Tollefson. Why deforestation and extinction make pandemics more likely. Nature, Aug. 07, 2022. zuletzt aufgerufen am: 17.08.22

4. Union of Concerned Scientists, What’s Driving Deforestation?. Feb. 8, 2016. zuletzt aufgerufen am: 17.08.22

5.K. Alpers, K. Stark, W. Hellenbrand, A. Ammon, Zoonotische Infektionen beim Menschen. Robert Koch-Institut, Berlin. zuletzt aufgerufen am: 17.08.22

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